Orthopädischer Bürostuhl

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Glossar

Orthopädischer Bürostuhl

Was zeichnet einen orthopädischer Bürostuhl aus?

Der Begriff „orthopädischer Bürostuhl“ wird umgangssprachlich oft als Synonym für gesundes Sitzen verwendet. „Orthopädisch“ bedeutet hier präventiv, denn der Stuhl soll sich der Körperhaltung des Sitzenden optimal anpassen und seinen natürlichen Bewegungsdrang unterstützen. Eine so genannte Synchronmechanik oder sogar eine dynamische Sitzfläche, die Bewegungen zulässt und fördert und die Durchblutung nicht behindert, ist daher als Mindestanforderung anzusehen. Ebenso sollten die Armlehnen verstellbar, die Sitzhöhe stufenlos einstellbar und die Federung dem Körpergewicht angepasst sein. Ziel eines orthopädischen Bürostuhls ist es, bereits bestehende Rückenbeschwerden zu lindern und im besten Fall zu vermeiden.

Statt „orthopädischer Bürostuhl“ kann daher auch von „ergonomischem Bürostuhl“ gesprochen werden.

Für wen ist orthopädischer Bürostuhl sinnvoll?

Die Verwendung eines orthopädischen oder ergonomischen Stuhls wird auf jeden Fall empfohlen, wenn jemand an Rückenproblemen wie Bandscheibenerkrankungen, Facettensyndrom, Lumbalgie, Morbus Bechterew, Morbus Scheuermann, Spondylarthrose, Wirbelsäuleninsuffizienz oder arteriellen Erkrankungen wie Thrombose oder Dekubitus leidet. Es wird allgemein empfohlen, dass jeder, der eine Tätigkeit ausübt, die langes Sitzen oder Stehen erfordert, zur Vorbeugung einen ergonomischen Bürostuhl oder einen Steh-Sitz-Stuhl verwendet.

Gibt es Zuschüsse und Förderungen für den Kauf eines orthopädischen Bürostuhls?

Es ist nicht einfach, die Kosten für einen orthopädischen Stuhl von Dritten erstattet zu bekommen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, Zuschüsse oder Kostenübernahmen für ergonomische Büromöbel zu beantragen. Die Entscheidung, ob ein Zuschuss oder eine Kostenübernahme gewährt wird, hängt vom Status der Person (z.B. Student, Beamter), der Dauer der Einzahlung in die Rentenkasse und der Frage ab, ob es sich um einen Rehabilitationsfall handelt oder nicht. Zuständig sind die Deutsche Rentenversicherung (BfA), die Berufsgenossenschaften, die Agenturen für Arbeit, die Integrationsämter und in Einzelfällen auch die Krankenkassen bzw. Krankenversicherungen.

In welchem Fall kann man die Kostenübernahme für einen orthopädischen Bürostuhl beantragen?

Um die Kosten für einen ergonomischen Stuhl zu übernehmen, muss ein Antrag gestellt werden, und zwar VOR dem Kauf des entsprechenden Büromöbels. In der Regel wird ein ärztliches Attest oder ein Entlassungsbericht aus der Rehabilitation benötigt, um die Notwendigkeit des Stuhls zu begründen. Außerdem muss eine Beschreibung des Arbeitsplatzes (z.B. Computerarbeitsplatz, Produktionsarbeitsplatz etc.) sowie ein Kostenvoranschlag vorliegen. Diese Unterlagen müssen zusammen mit dem Antragsformular, das auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung Bund zu finden ist, beim zuständigen Rentenversicherungsträger eingereicht werden.

Der maximale Zuschuss für einen orthopädischen Bürostuhl beträgt 435 Euro.

Wie findet man den richtigen orthopädischen Bürostuhl?

Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort, da sie sehr stark von der Tätigkeit des Betroffenen, einer eventuellen Diagnose oder dem Krankheitsverlauf sowie von persönlichen Vorlieben abhängt. Wenn jemand unter Druckgeschwüren leidet, kann ein Anti-Dekubitus-Sitz oder ein viskoelastischer Sitz hilfreich sein. Menschen, die regelmäßig unter Rückenschmerzen leiden, neigen vielleicht zu aktivem Sitzen und bevorzugen daher einen swopper ohne Rückenlehne oder Armlehnen. Andere benötigen einen Sitz, der das Steißbein entlastet. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren oder einfach verschiedene Stühle auszuprobieren, um herauszufinden, welcher sich am besten eignet.